28.10.2011
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Einleitung: 

In Ecuador haben Ölkonzerne wie Chevron Texaco bereits große Teile des Regenwaldes vergiftet und zerstört– Milliardenklagen sind anhängig. Nun wollen Ölkonzerne auch im Yasuni Nationalpark – der artenreichsten Region in ganz Südamerika – Öl fördern. Doch eine Initiative, die von der Regierung von Ecuador und der UN unterstützt wird, will durch einen Ausgleichsfonds dafür sorgen, dass das Öl im Boden bleibt. Die Bundesregierung hatte ursprünglich 50 Millionen Euro zugesagt, doch Entwicklungsminister Niebel, FDP, hat die Zusage zurückgezogen. Die Rettung des Yasuni-Parks steht nun auf der Kippe.

Gäste: 

Yvonne Bangert, Gesellschaft für bedrohte Völker

 

Transkript: 

David Goeßmann: Das war Bill McKibben, Klimaaktivist und Gründer der Organisation 350.org.

Fabian Scheidler: Lateinamerikanische Länder wie Venezuela, Brasilien oder Ecuador tragen erheblich zur weltweiten Ölproduktion bei – mit oft verheerenden ökologischen Folgen vor Ort. In Ecuador beispielweise hat der US-Konzern Texaco – heute Texaco Chevron – in den 60er bis 90er Jahren große Teile des Regenwaldes für die Ölförderung zerstört und vergiftet zurückgelassen. Schadenerstatzklagen in Milliardenhöhe sind anhängig.

David Goeßmann: Doch trotz der verheerenden Erfahrungen hat längst das Rennen um die noch verbliebenen Ölfelder im Regenwald eingesetzt. Der steigende Ölpreis macht auch die entlegensten Gebiete attraktiv. Dazu zählt auch der Yasuni Nationalpark in Ecuador, der zu den Gebieten mit der größten Artenvielfalt weltweit zählt.

Um diese Region vor der Zerstörung zu bewahren, haben indigene Aktivsten zusammen mit Teilen der Regierung von Ecuador einen ungewöhnlichen Plan entwickelt, der bald auch international Schule machen könnte. Doch der deutsche Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel droht nun das Projekt zu kippen.

Fabian Scheidler: Unser nächster Gast ist Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker.  Willkommen bei Kontext TV, Yvonne Bangert.