06.12.2009
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Gäste: 

Hartmut Graßl, Klimaforscher, Universität Hamburg
Tina Löffelsend, Klimaexpertin, BUND
Ines Koburger, Klimaaktivistin, Gegenstrom Berlin
Camila Moreno, Global Forest Coalition / Friends of the Earth, Brasilien
Alexandra Almeida, Accion Ecologica / Oil Watch, Ecuador
Rob Hopkins, Initiator Transition Towns

Das Klimasystem der Erde nähert sich Schwellen, jenseits derer unumkehrbare Prozesse in Gang kommen. Der international renommierte Klimaforscher Hartmut Graßl vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie erläutert die Folgen, die ein Abschmelzen Grönlands für Küstenbewohner auf der ganzen Welt hätte, und die Risiken, die mit einer Freisetzung sogenannter Methanhydrate aus Ozeanen und Permafrostböden verbunden sind.

Ein zentraler Bestandteil des Kiotoprotokolls und der Verhandlungen von Kopenhagen sind die sogenannten „marktbasierten Mechanismen“ wie Emissionshandel und „Clean Development Mechanism“. Doch diese Instrumente geraten zunehmend in die Kritik, weil sie im Verdacht stehen, wirksamen Klimaschutz nur hinauszuzögern.

Camila Moreno von der Global Forest Coalition/Friends of the Earth Brasilien, und Alexandra Almeida von Accion Ecologica/Oil Watch Ecuador, berichten aus der Perspektive Lateinamerikanischer Bewegungen von Alternativen zur derzeitigen Sackgasse im Klimaschutz. Die Erhaltung von Wäldern, die Rechte und das Wissen indigener Bevölkerungen und die Anerkennung der Klimaschulden der Industrieländer sind dabei ebenso zentral wie die Forderung, Öl und Kohle im Boden zu lassen.

Der Gedanke ist einfach: Eine lokale Wirtschaft ist nachhaltiger, umweltfreundlicher und zudem widerstandsfähiger gegenüber ökonomischen Außenschocks. Die Transition-Town-Bewegung hat sich dieses Prinzips verschreiben und betreibt eine Art Klimaschutz von unten. Sie will die Bürger animieren, die Umgestaltung ihrer Kommunen selbst in die Hand zu nehmen, um auf das Ende des Ölzeitalters und den Klimawandel zu reagieren. Statt von Konzernen dominiert zu werden sollen die Städte wieder in die Lage versetzt werden, ihre Lebensmittel, Energie oder Baumaterialien regional und selbständig zu produzieren.